Sinneseindrücke – Wir haben sie jeden Tag auf unterschiedliche Weise in schnell wechselnder Form und großer Geschwindigkeit, pro Sekunde muss unser Bewusstsein mindestens ungefähr 11 Millionen Sinneseindrücke verarbeiten.
‚Das Bewusstsein ist zu klein für die Welt – wer überleben will, muss sich auf andere Quellen verlassen können‘, schreibt 2007 Gerald Traufetter im Spiegel über Intuition und die Weisheit der Gefühle.1
Es gibt einen wichtigen Unterschied zwischen Gefühlen und Emotionen. Gefühle sind jener Teil der Emotionen, die an der Oberfläche und „sichtbar“ sind. Sie machen sich bemerkbar, während Emotionen eher der unbewusste Teil des Eisbergs sind, die sich unter den Gefühlen verbergen. Wofür also sind diese Emotionen da, was möchten sie uns mitteilen?
Wissenschaftlich gesehen, ist nicht ganz geklärt, was Emotionen sind.
Die einen gehen von reinen Reizreaktionsmustern aus, die durch Umweltgegebenheiten ausgelöst werden, andere sehen darin eine neurophysiologische Reaktion, die nur im Gehirn stattfindet und die wir nicht beeinflussen können. Wieder andere vertreten die Auffassung, Emotionen stellten eine soziale Konstruktion dar.2
Um sich unserer bewusst oder unbewusst gefühlten Emotionen klarer zu werden, ist es hilfreich ein Gefühlstagebuch zu führen und über einen längeren Zeitraum zu beobachten, wie Du Dich gefühlt hast. Gab es vielleicht längere Perioden, während derer Du Dich niedergeschlagen und kraftlos gefühlt hast? Stehen diese vielleicht in Verbindung mit dem weiblichen Zyklus oder mit etwas, das Du vor Kurzem erlebt hast? Lassen sich Deine Gefühle vielleicht auf Dein Schlafpensum oder/und auf Deine Ernährung zurückführen? Das Tagebuch kann Dir auch verdeutlichen, auf welcher Basis Du eine bestimmte Entscheidung getroffen hast.
Ein Beispiel:
Heute Morgen habe ich Dankbarkeit gespürt nach der Meditation, die ich jeden Morgen mache, Unsicherheit und alte Emotionen, die ich in den letzten Tagen gespürt habe sind danach aufgetreten. Emotionen sind mit Orten, Melodien, Gerüchen und Handlungen verbunden und in unserem Kopf gespeichert. Wofür sind sie da? Wofür sind sie notwendig? Sie sind mit Erinnerungen verbunden und helfen uns zukünftige Erfahrungen einzuordnen und zu verstehen.
Warum gibt es Phasen im Leben, die unser Tun auf die eine oder andere Weise stark charakterisieren. Dann einige Zeit später und was ist das Leben überhaupt? Wofür lohnt es sich zu leben? Um Deinen Umgang mit Emotionen und Gefühlen zu verstehen, könntest Dich einmal fragen, bestimmen Deine Emotionen Dein Leben und Deine Handlungen, oder bestimmst Du Deine Emotionen nach dem Leben, das Du leben möchtest?
Lange war in Deutschland und im westlichen Europa die reine Vernunft, der Kopf und die Gedanken maßgeblich für beruflichen Erfolg, wichtige Entscheidungen und den Fortschritt. Es ist wichtig und in manchen Situationen hilfreich sich nicht von den eigenen Emotionen leiten zu lassen, generell gilt jedoch Gefühle und Emotionen haben eine Funktion in unserem ‚System Körper‚ und diese ist uns auf Bedürfnisse, Wünsche und Probleme hinzuweisen. Einen ehrlichen Zugang zu Deinen Emotionen zu haben und der richtige Umgang mit ihnen hilft Dir Deinen Weg und eine Zufriedenheit im Leben zu finden. Sie helfen Dir um das zu finden, was Du wirklich wünschst und benötigst.
Lass uns gemeinsam hinsehen, was Deine Emotionen und Gefühle Dir mitteilen möchten.
♥️
Deine Josephine
Ein Buch, das ich zu dem Thema „Mehr über die eigenen Gefühle und Emotionen herausfinden“ sehr empfehlen kann ist: The Language of Emotions. What your feelings are trying to tell you, von Karla McLaren (2010).
insbesondere empfehlenswert für Empathen / empathischen Menschen unter uns.